Deutsche Pinscher

Ohrrandprobleme

(Antwort auf Anfragen in der Yahoo-Mailingliste, August 2002)

Rezepte sind viele ausgetauscht, trotzdem will ich das unsrige noch hinzufügen:

die Ohren mit Eigenurin des Hundes bestreichen
die Ohren mit Teebaumöl bestreichen

Wir hatten bei 16 selbst aufgezogenen Deutschen Pinschern, die mindestens 15 Monate oder bis zu ihrem natürlichen Tod bei uns blieben, 2 Hunde mit Ohrrandproblemen. In beiden Fällen traten die Probleme am Ende des ersten Lebensjahres auf, unabhängig von der Jahreszeit. Den ersten Fall behandelten wir 3 Tage mit Eigenurin, den zweiten Fall Jahre später 3 Tage mit Teebaumöl. In beiden Fällen war das Problem daraufhin erledigt. Unsere Hunde laufen nicht dauerhaft mit eingefetteten Ohren herum, wie das in manchen Beiträgen beschrieben wird. Wir empfehlen unseren Welpenkäufern, auf die Ohrränder zu achten und ggf. früh genug wie o.g. zu verfahren.

Als ich die verschiedenen Beiträge zu diesem Thema las, habe ich mich allen Ernstes gefragt, ob man mit diesem Aufwand, der teilweise getrieben wird, Interessenten für unsere Rasse gewinnen kann oder ob wir sie nicht vielmehr abschrecken. Wer sich für einen Deutschen Pinscher interessiert, will doch einen gesunden und pflegeleichten Hund haben.
In allen Beiträgen, falls ich nichts übersehen habe, fehlt mir die züchterische Konsequenz. Es müsste doch unser Ziel sein, Deutsche Pinscher ohne Ohrrandprobleme zu züchten.

Mein Vorschlag:
Lassen Sie uns eine korrekte Bestandsaufnahme machen, die z.B. alle Deutschen Pinscher von 2 Jahrgängen umfassen könnte (ca. 300 Tiere) und die 2 bzw. 3 Jahre alt sind. Bei Züchtern, die darin nicht erfasst sind, würde man bis zu deren letztem Wurf zurückgehen. Ein gut aufgebauter Fragebogen würde auch manche Details zur Kenntnis bringen, die uns weiterhelfen könnten. Befragung und Auswertung sollte von einer neutralen Stelle ausgehen und anonymisiert werden. Allerdings wäre es schon wünschenswert, besonders positive Linien (oder auch Einzeltiere) namhaft zu machen, um sie dann vermehrt in die Zucht aufnehmen zu können. Vielleicht könnten wir dann in Zukunft Welpenanzeigen mit der Aussage "Vater und Mutter bisher ohne Ohrrandprobleme" lesen.
Ich würde mich dafür einsetzen, dass der PSK als Zuchtverein die Kosten dieser Untersuchung trägt.

Siegfried Menzel

Weiterführende Informationen:

⇐ Texte zur Zucht

⇐ Ohrenpflege