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Deutsche Pinscher

Unfruchtbarkeit durch genmanipuliertes Futter!

 

Louise und Percy Schmeiser, alternative Nobelpreisträger des Jahres 2007

Louise und Percy Schmeiser, alternative Nobelpreisträger des Jahres 2007

 

Mit diesem Beitrag möchte ich einerseits einem Ehepaar danken, das längst allergrößte Würdigungen erhalten hat und dennoch vielen Menschen bis heute unbekannt geblieben ist. Andererseits ist mir aber auch die Sache, die sie vertreten, von enormer Wichtigkeit.

Sie werden sich wahrscheinlich fragen, was kann dieses kanadische Farmerehepaar mit einem deutschen Hobbyzüchter und seinen Pinschern zu tun haben. Die Antwort ist ganz einfach: Percy Schmeiser öffnete mir die Augen über die gewaltige Problematik genmanipulierter Futtermittel!

 

Was war geschehen?

In den Jahren 2005/2006 blieben meine beiden Zuchthündinnen dreimal nacheinander leer! In über 20 Jahren Zucht zuvor war es eine Ausnahme gewesen, wenn eine Hündin einmal leer geblieben war. Das erste Leerbleiben habe ich noch hingenommen, ohne weiter darüber nachzudenken. "Warum soll das nicht auch mal dir passieren und nicht nur anderen?", war mein Gedanke. Bei der nächsten Läufigkeit suchte ich ärztliche Hilfe, fand sie aber nicht. Irgendetwas passte zwar nicht, aber die Ursache konnte nicht herausgefunden werden. Ich war immerhin in der größten Tierklinik Ostwestfalens mit 12 angestellten Tierärzten gewesen!

Auf Empfehlung des Chefs besuchte ich bei der nächsten Läufigkeit eine Fachtierärztin im Ruhrgebiet. Es erfolgten gründlichste Untersuchungen aller Organe, die irgendwie direkt oder indirekt mit der Fortpflanzung zu tun hatten. Resultat: Beide Hündinnen waren in jeder Beziehung vollkommen in Ordnung. Darüber hinaus bestellte mich die Tierärztin alle 2 bis 3 Tage zur Blutabnahme und -analyse durch ein Fachlabor zu sich, und zwar vom ersten Blutstropfen der Läufigkeit an. Bei der einen Hündin war es nach 10 bis 14 Tagen ermittelt: Sie hatte keinen Eisprung! Also konnte es auch keine Welpen geben. Für die heutige Medizin ist das allerdings kein Problem. Man gibt gezielt Hormone und die Fortpflanzung klappt in der Regel wieder. Für mich war das keine Lösung, weil die Ursache für den ausgebliebenen Eisprung nicht gefunden worden war.

Auch der fachliche Hinweis, dass Hormonbehandlungen heute üblich seien und z.B. 1/3 bis 1/4 aller Schäferhunde heute dieser Behandlung ihre Geburt verdanken, konnte mich nicht zu diesem Schritt bewegen, sondern nur noch mehr in meiner Haltung bestärken: Wenn die Fortpflanzung nicht mehr ohne ärztliche Hilfe funktioniert, ist das das Ende der Zucht! Die Grundlagen des Lebens wollte ich nicht von Tierärzten oder der chemischen Industrie abhängig machen. Immerhin hatte die Hündin vorher schon zwei Würfe ohne Komplikationen zur Welt gebracht. Warum jetzt plötzlich nicht mehr?Ich stand allein und wusste keine Lösung. Alles Nachfragen im theoretischen Bereich, bei den verschiedensten Personen aus Theorie und Praxis bis hin zur TiHo Hannover brachte nur Achselzucken.

Bei der zweiten Hündin wurde festgestellt, dass sie einen Eisprung hatte und dass die Befruchtung geklappt hatte. Leider wurden die Embryonen zwischen dem 24. und 28. Tag der Trächtigkeit resorbiert. Urteil der Fachtierärztin: "Den Hund können Sie für die Zucht vergessen." Ein weiteres niederschmetterndes Urteil!

 

Und dann trat Percy Schmeiser in mein Leben!

An einem Montagabend im September 2006 widmete der WDR dem Thema "Genveränderte Nahrungsmittel" einen ganzen Themanabend. Unter anderen zeigte der WDR einen Dokumentarfilm über den Kampf des kanadischen Rapszüchters Percy Schmeiser und seiner Frau Louise gegen den Chemiekonzern Monsanto. Es ging ihm darum, seine in jahrzehntelanger, erfolgreicher Arbeit gezüchteten Rapssaaten vor Verunreinigungen mit genmanipulierten Rapssamen von Monsanto zu verteidigen und zu schützen. (Über 90% aller gentechnisch veränderten Pflanzen stammen aus dem Hause Monsanto.) Percy Schmeiser zeigte die Machenschaften des Konzerns auf und warnte vor den unvorhersehbaren Folgen genmanipulierter Pflanzen für die Nahrung. Die Erfahrungen eines Rinderzüchters aus den USA belegten, wie berechtigt diese Warnungen sind. Dieser berichtete, dass seine Rinder unfruchtbar wurden, wenn sie 3 Monate mit genverändertem Mais gefüttert worden waren. 6 Monate nach einer Umstellung auf konventionelles Futter stellte sich die Fruchtbarkeit wieder ein. Einem Schweinezüchter aus den USA war es ähnlich ergangen. Er war inzwischen pleite, weil die Ferkelrate auf ca. 30% der üblichen abgesackt war. Beide Farmer führten dies auf die Verfütterung von genveränderten Futtermitteln zurück!

 

Und was hat das nun mit den Deutschen Pinschern vom Robinienhof zu tun?

Für mich war es ein neuer Denkanstoß, einmal in dieser Richtung Überlegungen anzustellen: Könnte es fütterungsbedingte Gründe für das Erlöschen der Fruchtbarkeit meiner beiden Hündinnen geben? Spontan schoss es mir durch den Kopf, dass ich in den letzten 2 Jahren den Rindfleischanteil meiner Futterration weitgehend durch Geflügelprodukte ersetzt hatte: Karkassen und Hälse. Ich war überzeugt gewesen, eine gute Wahl getroffen zu haben, weil der Erzeuger des Geflügels auf der Qualitätsschiene wirbt: keine Medikamente, Mindestschlachtalter 52 Tage (üblich 36/37 Tage) und Verfütterung von besonders viel Mais und Weizen! Das hatte mich überzeugt.

Doch nun setzte das Nachdenken und Grübeln ein. Was ist, wenn die Masttiere mit genverändertem Sojaschrot und genverändertem Mais gefüttert werden und genauso reagieren wie die Rinder oder die Schweine der beiden Amerikaner? Ich weiß, Masttiere werden anders gefüttert als Zuchttiere. Bei den Masttieren interessiert allein die tägliche Gewichtszunahme. Die Fruchtbarkeit lässt sich nicht feststellen, würde aber auch niemanden interessieren. Vorsorglich fasste ich folgenden Beschluss: Von diesem Tag an gab es kein Gramm Geflügel mehr, obwohl ich noch 60-80 kg davon in meiner Gefriertruhe liegen hatte.

Ich fing wieder an viel zu fragen, ob es einen Zusammenhang geben könnte. Die einhellige Meinung von Theorie und Praxis, Wissenschaft und Forschung lässt sich in einem Satz zusammenfassen: "Das kann ich mir nicht vorstellen." Ich stand wieder allein, aber ich ging diesen Weg. Ich hatte ja keine Alternative außer der Zuchtaufgabe. Auf der bevorstehenden Bundessiegerschau 2006 in Dortmund klapperte ich der Reihe nach Hundefutterhersteller und Händler ab und gab nach dem neunten Gespräch auf. Meine Frage war immer die gleiche gewesen:

"Können Sie garantieren, dass Ihr Hundefutter keine genveränderten Bestandteile im Getreide- oder Fleischanteil enthält?" Und die Antwort darauf lautete immer wieder: "Nein".

Die Geschicktesten unter ihnen argumentierten dabei mit allerfeinsten, zurückgebliebenen Stäuben auf Transportflächen, die sich mit genetisch unveränderten Futtermitteln des nächsten Transportes vermischen könnten, und es dann hohe Strafen zur Folge hätte, wenn man genetisch unverändertes Hundefutter deklarieren würde. Dass man genetisch veränderte Getreidearten einsetzen würde, hat niemand zugestanden.

Dann kam 3 1/2 Monate später die erste Läufigkeit, die zweite Hündin folgte kurz darauf. Ich setzte die Untersuchungsreihen der letzten Läufigkeiten bis zum 4o. Tag fort und stellte mit großer Erleichterung nach ca. 60 Tagen fest: Meine beiden "abgeschriebenen" Hündinnen brachten zwei volle Würfe!

 

Und nun noch einmal zurück zu Percy Schmeiser!

Ihm und seiner Frau kommt ein Riesenverdienst für die Menschheit zu. Sie kämpfen gegen "Monsanto", einen der größten Konzerne der Welt auf dem Gebiet der GVO (Genveränderte Organismen) und der dazu passenden hochgiftigen Pflanzen-Spritzmittel. Dafür haben Louise und Percy Schmeiser den alternativen Nobelpreis verliehen bekommen. Den Kampf David gegen Gen-Goliath haben sie in Kanada gewonnen. Jetzt versuchen sie auf Vortragsreisen in der ganzen Welt der Menschheit die Augen zu öffnen und vor diesem Weg in die unüberschaubare genveränderte Welt mit den unerforschten gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier zu warnen. Wenn ich Sie mit meinem kleinen "Hundebeitrag" auf dieser HP angeregt habe, mehr über dieses Thema zu erfahren, werden Sie im Internet viele Infos erhalten.


Ich fasse zum Schluss zusammen:
Genveränderte Futterpflanzen haben unüberschaubare Konsequenzen für Tiere, und das auch ins nächste Glied der Futterkette! Wie steht es mit dem Menschen in dieser Futterkette: genveränderte Pflanzen -> Masttiere, Milch, Eier -> Nahrungsmittel für Menschen?
Unser Staat öffnet der Gentechnik Spalt für Spalt die Tür. Immer über Futterpflanzen! Die nehmen wir ja nicht selbst zu uns (wie beruhigend), gewöhnen uns aber schon mal an das Thema - und wissen gar nicht, dass wir schon längst Konsequenzen tragen! Bei Fleisch, Milch und Eiern braucht die gentechnisch veränderte Futtermittelgrundlage nicht deklariert zu werden! Unsere großen Futtermittelkonzerne, wie z.B. die Raiffeisengenossenschaften spielen mit.

Percy Schmeiser mahnte am 19. Juni 2008 bei seinem Vortrag im Raum Osnabrück eindringlich:
"Wenn man einmal diesen Weg geht, gibt es kein zurück!"

Ich hatte das große Glück, Percy Schmeiser persönlich kennenzulernen und mit ihm über meine Erfahrung zu sprechen. Bei einem Diskussionsabend in Hamm am 17.9.2008 überreichte ich ihm und seiner Frau Louise den Text meiner HP zum Thema "Unfruchtbarkeit durch genmanipuliertes Futter".


Percy und Louise Schmeiser, Siegfried Menzel

 

Ich danke Percy Schmeiser und seiner Frau Louise!

 

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