Affenpinscher auf der Cruft's 2005
Vergleichende Gedanken
Es standen 72 (!) Affenpinscher im Ring. In Dortmund sind es um die 5 und auf der Weltausstellung waren es 24. Ich sah viele prächtige, substanzvolle, kleine Kerlchen mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein. Das hat mich begeistert!
Dieses kecke Kerlchen, eine Hündin der Jugendklasse, hätte ich am liebsten mitgenommen.
Wenn ich bei uns dagegen immer wieder diese verklemmten Hunde mit eingezogenem Schwanz sehe, die so manches mal noch durch den Ring gezogen werden müssen, damit sie überhaupt laufen, verstehe ich, warum die Rasse hier ein Schattendasein führt, in England aber ausgesprochen populär ist.
Viele der englischen Affenpinscher würden auf unseren Schauen durchfallen: Man legt so gut wie keinen Wert auf die Farbe und beim Gebiss kontrolliert man nur die Schere - und das bei allen Rassen. Deshalb ist ein Vergleich von besser/ schlechter gar nicht möglich. Man setzt in England einfach andere Maßstäbe! Wir sollten darüber nicht erhaben sein und vermessen urteilen, sondern eher unsere eigene Position überdenken. In den über 20 Jahren, in denen ich unsere Ausstellungen besuche, habe ich immer wieder festgestellt, dass viele unserer Richter eindeutige Fakten sehr hoch gewichten und darüber solche Punkte vernachlässigen, die einer Interpretation bedürfen. Ein Beispiel mag diese Erfahrung verdeutlichen: Graufärbung im Kopfbereich des Affenpinschers sieht jeder und ist nicht wegzudiskutieren. Der Farbfehler wird bei uns so schwer gewichtet, dass der Hund deklassiert wird. Auch dann, wenn er einen substanzvollen, prächtigen Typ verkörpert, so "rettet" ihn das keinesfalls. Das ist in England anders. Bilden wir uns dabei bitte nicht ein, dass die Welt auf das Ursprungsland des Affenpinschers schaut!
Mit dem BoB wurde der Rüde "Darkle's Simian Slapstick" ausgezeichnet. Zur besten Hündin wurde "Darkle Demi Monde At Balata" erkoren.
Die Bedeutung der Affenpinscher–Zucht in England und den USA zeigt sich auch darin, dass es eine Monografie in englischer Sprache gibt.
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