Deutsche Pinscher und anderes auf der Cruft's 2005

Kennel Club – Vereinswesen

Der englische Kennel Club zählt 180 Mitglieder! (Kein Druckfehler!) Man kann keine Mitgliedschaft beantragen. In diesen elitären Verein wird man berufen!

Es gibt in England aber auch wie bei uns Spezialklubs für die verschiedenen Rassen. Die Mitgliedschaft darin ist jedoch freiwillig, und so können die Mitglieder mit den Füßen abstimmen.

Die Ahnentafeln werden für alle Rassen vom Kennel Club ausgestellt und kosten für jeden Züchter gleich viel. Die Nachzucht von Hunden mit einer Kennel-Club-Ahnentafel erhält selbstverständlich auch ohne Vereinsmitgliedschaft die Kennel-Club-Ahnentafeln. Repressalien seitens der Vereine durch deutlich überteuerte Preise für Nichtmitglieder sind damit ausgeschlossen und man kann von wirklich freiwilliger Mitgliedschaft im Rasseklub sprechen.

Die Züchter beantragen ihre Ahnentafeln nur für Hunde, für die sie eine Ahnentafel haben wollen! Die anderen Hunde verkauft man ohne Ahnentafeln. Nach Aussage eines Kenners werden Hunde mit Ahnentafel unter Engländern mit 300 bis 350 Pfund verkauft, Welpen ohne Ahnentafel kosten die Hälfte. Der Kennel Club hat eine gute Software, so dass die Ahnentafeln sehr schnell fertig sind.

Im übrigen wird es in allen Ländern der Welt so gehandhabt: nur der Dachverband erstellt die Ahnentafeln und die Mitgliedschaft in einem Verein ist dafür nicht notwendig. Oder ist Ihnen, werter Leser, neben Deutschland noch eine weitere Ausnahme bekannt?

Es ist bei uns von Zeit zu Zeit immer wieder zu hören: «Wir sind für die Pinscher und Schnauzer das Standard gebende Land, nach uns haben sich alle zu richten!» Davon war in England für mich nichts zu spüren. Ich denke, für jeden Züchter dort ist die Qualität der Hunde entscheidend und weniger, wer was zu sagen hat. Und bezüglich der Qualität spielen wir in der Regel nicht die erste Geige. Sollte man hier die Ursachen nicht einmal mit einem unvoreingenommen Blick zu den Nachbarn hinterfragen?

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